Erster Wasserstoffzug für Bayern

Meilensteine

Siemens Mobility GmbH Wasserstoffzug
Arnulf Schuchmann, damals technischer Geschäftsführer der BRB, die damalige Verkehrsministerin Kerstin Schreyer, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Karl Blaim, CFO Siemens Mobility unterschreiben die Absichtserklärung (von links nach rechts, Foto: StMWi, E. Neureuther).

12. Juli 2021:

Absichtserklärung Probebetrieb Wasserstoffzug Die Bayerischen Staatsministerien für Wirtschaft und Verkehr finanzieren die Durchführung eines Probebetriebs mit einem wasserstoffbetriebenen Zug der Siemens Mobility GmbH im Freistaat.

Siemens Mobility GmbH Wasserstoffzug
Christian Bernreiter (Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr), Albrecht Neumann (CEO Rolling Stock, Siemens Mobility), Arnulf Schuchmann (Geschäftsführer Bayerische Regiobahn) und Hubert Aiwanger (Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, von links nach rechts, Foto: Siemens Mobility).

15. März 2022:

Unterzeichnung Leasing-Vertrag Siemens Mobility, Bayerisches Verkehrs- und Bayerisches Wirtschaftsministerium und BRB unterzeichnen den Leasing-Vertrag für den ersten Wasserstoffzug Bayerns. Es ist der Mireo Plus H Bayern, ein innovativer, zweiteiliger Wasserstoff-Triebzug der neusten Generation. Dies fügt sich in die nationale Wasserstoffstrategie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz ein, denn für den langfristigen Erfolg der Energie- und Verkehrswende benötigen wir Alternativen zu fossilen Energieträgern.

Foto: BRB
Thomas Sulzberger, Leiter des BRB-Bahnbetriebswerks in Augsburg (links), und Flottensystembetreuer Franz Nerb nehmen den Zug in Augenschein.

13. Juli 2023:

Für die Wartung des Zuges muss beispielsweise das Personal im Augsburger Bahnbetriebswerk geschult werden. Deshalb besteht ein enger Austausch mit dem Hersteller. Erste Eindrücke verschaffte man sich bei einem Besuch im Prüfcenter von Siemens Mobility.

15. September 2023: Testfahrt mit dem ersten Wasserstoffzug für Bayern (nicht öffentlich)

Siemens Mobility hat mit dem Mireo Plus H einen Regionalzug mit Wasserstoffantriebssystem der nächsten Generation entwickelt. Zwei auf dem Dach montierte Brennstoffzellen und eine Lithium-Ionen-Batterie sorgen für eine vollständig CO₂-emissionsfreie Mobilität. Das H2-Energieversorgungssystem zeichnet sich in Verbindung mit dem elektrischen Antrieb durch eine hohe Antriebsleistung von 1,7 MW für eine Beschleunigung von bis zu 1,1 m/s² und einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h aus. Auf der Fahrt wird ausschließlich Wasserdampf ausgestoßen, der Zug ist deutlich leiser und dabei genauso leistungsstark wie elektrische Triebzüge. Webseite Siemens

Bevor der 30-monatige Fahrgastbetrieb in 2024 im Netz der Bayerischen Regiobahn (BRB) beginnt, findet diese Testfahrt auf einer zukünftigen Einsatzstrecke (Augsburg – Füssen) statt. Die Veranstaltung ist nicht öffentlich, nur für einen geschlossenen Teilnehmerkreis zum deutschlandweiten „Tag der Schiene“, Veranstalter ist Siemens Mobility.

Ausblick

Wasserstoffzug
Copyright Siemens Mobility GmbH

Augsburg – Peißenberg und Augsburg – Füssen sind die beiden Streckenabschnitte, in denen der Wasserstoffzug mit Fahrgästen im Probebetrieb im Laufe des Jahres 2024 unterwegs sein wird. 30 Monate soll der Test dauern. DB Energie baut in Augsburg die Wasserstoffinfrastruktur, bestehend aus einer Tankstelle und einem mobilen Speichertrailer.

Der erste Wasserstoffzug Bayerns nimmt Kontur an

Copyright Siemens Mobility GmbH

Impressionen von der InnoTrans 2022, Berlin

Die Bayerische Regiobahn sieht sich als verlässlicher Mobilitätspartner für die Menschen in Bayern und möchte diese Tag für Tag klimafreundlich auf ihren Wegen begleiten. Dabei denken wir auch an die Zukunft und sind daher gerne mit dabei, die Weichen für die Mobilität von morgen schon heute zu stellen. Gemeinsam mit der Transdev-Gruppe, zu der wir gehören, und unserem gesamten Team vor Ort bereiten wir derzeit alles bestmöglich für einen reibungslosen Start vor.
Arnulf Schuchmann

Doch was sind die Eigenschaften von Wasserstoff und wo finden wir es in der natürlichen Umwelt?

Aufgrund seiner physikalischen und chemischen Eigenschaften findet Wasserstoff klassisch in zahlreichen industriellen Prozessen Verwendung. Da Wasserstoff sehr energiereich ist, aus Wasser mithilfe von Strom hergestellt werden kann und bei seiner Oxidation kein CO2 frei wird, spielt er darüber hinaus eine Schlüsselrolle als Kraftstoff und Energieträger in klimafreundlichen Energiesystemen. Wasserstoff als flexibler Energieträger macht erneuerbaren Strom speicherbar, transportierbar und transformierbar (Quelle: TYCZKA HYDROGEN GMBH).

Grüne Technologien
Grüne Technologien sind derzeit auf dem Vormarsch oder befinden sich teilweise noch in der Entwicklungsphase.

Wasserstoff als Alternative zu Kohle und Gas soll helfen, den CO₂-Ausstoß drastisch zu senken. Diese Technologie ist auch im Eisenbahnbereich eine der Alternativen zu dieselbetriebenen Fahrzeugen. Hierbei kommt hinzu, dass die internationale Transdev-Gruppe, zu der die BRB gehört, der größte Betreiber von Elektrobussen in Europa ist und bereits Erfahrungen mit Wasserstoffbussen besitzt.

Grüner Wasserstoff wird durch die Elektrolyse von Wasser hergestellt. Dafür wird Strom aus erneuerbaren Energiequellen verwendet. Grüner Wasserstoff ist deshalb kohlenstoffarm.

Doch was genau sind die Vorteile und wo liegen die Herausforderungen?

Die aktuellen Vorteile im Überblick:

  • Wasserstoff besitzt eine dreimal höhere Energiedichte als Dieselkraftstoff.
  • Es wird kein CO2 bei der Oxidation freigesetzt.
  • Gleichzeitig ist eine emissionsfreie Erzeugung möglich dank Elektrolyse von Wasser (und Elektrizität aus emissionsfreien Quellen).
  • Wasserstoff als flexibler Energieträger macht erneuerbaren Strom speicherbar.
  • Die schnellen Ladezeiten (vergleichbar mit Diesel und damit schneller als bei Batterien).
  • Einsatz möglich bei abgelegenen Gebieten und nicht-elektrifizierten Bahnstrecke.

Die Herausforderungen sind aktuell noch:

  • Heutzutage wird der Wasserstoff noch am häufigsten durch fossile Energiequellen produziert (gleichzeitig aber gibt es Anstrengungen im Rahmen der nationalen Wasserstoffstrategie, um klimafreundlichen Wasserstoff herzustellen).
  • Es werden derzeit noch große Investitionen benötigt, um die Infrastrukturen und Produktionsmittel mit großem Volumen zu entwickeln.