Die BRB hat über 140 Fahrzeuge: 42 elektrisch betriebene, 100 mit Dieselantrieb. Franz Nerb, unser Flottensystembetreuer, kennt sie alle einzeln. Er ist Eisenbahner durch und durch. Nach seiner Ausbildung zum Elektriker für Betriebstechnik bei den Lechwerken in Augsburg und mit einem Faible für die Eisenbahn seit seinen Kindheitstagen, dauerte es nicht lange, bis er zur BRB kam.
„Ich war der erste Elektriker in den Augsburger Netzen“, erinnert er sich stolz. Später machte er berufsbegleitend die Meisterprüfung, eine anstrengende Zeit. Doch die Unterstützung der Kolleg*innen war groß. Für Lehrgänge konnte er beispielsweise Schichten tauschen.
Bei der Betriebsaufnahme mit den FLIRT-Fahrzeugen im Netz Chiemgau-Inntal war er als Elektriker mit seinem Wissen einer der Experten für Störungen und Wartungen. Vor etwa fünf Jahren wurde das Flottenmanagement erweitert. Nötig machten dies Gesetzesänderungen auf europäischer Ebene. Die Dokumentationspflicht nahm rasant an Fahrt auf, der Papierkram wurde mehr.
Inzwischen ist Franz Nerb verantwortlich für die Teamkoordination der Flottensystembetreuer. Anstrengend an seiner Arbeit ist, dass jede Änderung an einer Fahrzeugflotte – unabhängig vom Umfang – beim Leasinggeber beantragt und von ihm genehmigt werden muss. Die BRB kauft nämlich ihre Züge nicht, sondern least sie. Eine Änderung muss genau dokumentiert und beschrieben werden. Auf Basis der Unterlagen wird eine Bewertung der Änderung durchgeführt. Abhängig vom Ergebnis müssen dann noch entsprechende Gutachten eingeholt und die Änderung beim Eisenbahnbundesamt (EBA) angezeigt oder genehmigt werden.
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Es kommt auch vor, dass bei einer Baureihe ein Bauteil in allen Fahrzeugen ausgetauscht werden muss. Ist es nicht das gleiche Bauteil, sondern ein modifiziertes, dann werden viele Fragen gestellt: Welches ist für den Bahnbetrieb zugelassen? Ist es schnittstellengleich, können also alle elektronischen Teile weiterhin miteinander kommunizieren? Wie groß ist die Änderung, was kostet sie, wer bezahlt? Zuständig ist der Flottensystembetreuer auch für die Fristenpläne: Wann muss welches Fahrzeug zur Wartung und was ist zu tun? Ähnlich wie beim Auto der Kundendienst. Und eine Hauptuntersuchung gibt es beim Zug ebenfalls.
Wir als Flottensystembetreuer sind die Daten- und Kommunikationsdrehscheibe zwischen Instandhaltung und Betrieb.
Und jetzt steht für Franz Nerb und sein Team die nächste Herausforderung vor der Tür: die Ausschreibung des Rosenheimer Kreuzes (ROX) .
Derzeit wird geprüft, ob sich die BRB am Verfahren beteiligt. Aber egal, wie die Entscheidung ausfällt, eines gilt für alle Strecken der BRB: „Unser großer Vorteil ist, dass wir die Instandhaltung im eigenen Unternehmen haben“, erklärt Franz Nerb. Kurze Wege bedeuten schnellere Problembearbeitung. Man kann direkt miteinander reden, der Triebfahrzeugführende kann in der Werkstatt vor Ort zu den Mitarbeitenden kommen. Alles ist kompakt, vieles ist auf dem kleinen Dienstweg zu erledigen. Mittendrin stehen Franz und sein Team: „Wir als Flottensystembetreuer sind die Daten- und Kommunikationsdrehscheibe zwischen Instandhaltung und Betrieb.“
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Pressesprecherin, BRB